WM-Quartiere im Überblick (2024)

Niederkassel und Troisdorf sind WM-Städte

Die schriftliche Zusage der Elfenbeinküste lässt die Bürgermeister jubeln - Ihre ersten Tore schießen die Elefanten im Aggerstadion

Von Ingo Eisner

Niederkassel/Troisdorf. Sie haben gemauert, was das Zeug hält, doch seit gestern ist klar: Niederkassel und Troisdorf dürfen sich mit dem Zusatz WM-Stadt schmücken. Die Auswahl der Elfenbeinküste um Stümerstar Didier Drogba logiert im Clostermanns Hof in Uckendorf.

Trainer Henry Michel wird seine Auswahl auf die drei Gruppenspiele gegen Argentinien (11. Juni in Leipzig), die Niederlande (16. Juni in Hannover) und Serbien-Montenegro (22. Juni in Hamburg) im Aggerstadion vorbereiten. Wie der General-Anzeiger am Donnerstag berichtete, warteten die Verantwortlichen im Vier-Sterne-Hotel am Uckendorfer Golfplatz sowie im Troisdorfer Rathaus seit Tagen sehnsüchtig auf Nachricht vom Organisationskomitee.

Fernmündlich waren sie schon seit Mittwoch vergangener Woche darüber informiert, dass sie sich für die WM und die Fußballgäste aus Afrika rüsten können. Weil aber noch nichts schriftlich vorlag, hielt man mit der guten Nachricht hinterm Berg. Gebunden sind das Hotel und das Stadion schon längst.

Denn nur wer sich vertraglich verpflichtet hatte, fand Aufnahme in den Katalog mit den insgesamt 110 Teamquartieren zwischen Flensburg und Mittenwald, der den 32 qualifizierten Teams zur Verfügung stand. Wann der Fußballverband der Elfenbeinküste die Option Clostermanns Hof/Aggerstadion gezogen hat, mochte aber auch gestern niemand sagen.

Das Votum einer Delegation der Elfenbeinküste, die sich begleitet von Henry Michel im Dezember in der Region umgeschaut hatte, unter anderem im Bad Honnefer Hotel Seminaris, führte letztlich zum Zuschlag für Uckendorf. Egal, ob das Papier nun erst gestern oder schon am Mittwoch vorlag. "Hocherfreut" hat Niederkassels Vize-Bürgermeister Marcus Kitz die Kunde vernommen, dass die "Elefanten" - wie die ivorische Equipe im eigenen Land genannt wird - im Clostermanns Hof Quartier macht.

Selbst Uckendorfer, geht Kitz' besonderer Glückwunsch quasi an seine Nachbarn: die Familie Seidel, die den alten Gutshof zum noblen Hotel mit 66 Zimmern und 123 Betten samt 18-Loch-Golfanlage umgebaut hatte, und die Belegschaft. In der Nobelherberge und im Ort würde die Afrikaner mit großer Freude und Stolz empfangen, zumal "doch gerade die Außenseiter und Exoten bei vergangenen Turnieren die größten Überraschungen und schönsten Bilder" geliefert hätten.

Das Rätselraten, an welchem Tag Ende Mai die Kicker mit Trainerstab und Betreuertross samt eigenen Köchen anreisen, sollte kommenden Montag ein Ende haben. Dann beginnt um 11 Uhr im Clostermanns Hof eine Pressekonferenz, bei der die Verantwortlichen einen Vorgeschmack von dem erhalten werden, was sich kurz vor und während dem sportlichen Großereignis abspielen wird:

Zahlreiche Vertreter von Presse, Funk und Fernsehen werden schon dann das Hotel inspizieren. Und im Juni kommen dann auch noch die ivorischen WM-Touristen aus Düren, das offiziell Gastgeber der Fans der Elfenbeinküste ist. Dass auch Troisdorf sich im Glanz des WM-Spektakel sonnen darf, freut Bürgermeister Manfred Uedelhoven: "Es ist eine tolle und wichtige Botschaft, dass die Mannschaft der Elfenbeinküste in Troisdorf trainieren und in Uckendorf wohnen wird."

Keinerlei Probleme sieht er für die Traningsbedingungen von Drogba & Co, obwohl die Holzkonstruktion des Stadiondaches sanierungsbedürftig ist. "Die Mannschaft trainiert auf dem Rasen und nicht auf der Tribüne", sagte Uedelhoven und versprach, dass die Ende Mai anreisende Mannschaft keine Baustelle, sondern optimale Traningsbedingungen im Aggerstadion vorfinden wird.

"Bis Ende Mai ist das marode Tribünendach entweder repariert, oder die Arbeiten werden erst nach der WM durchgeführt", sagte gestern die Sprecherin der Stadt, Bettina Plugge. Bereits am Mittwoch vor einer Woche habe Gerd Schulten, im Rathaus für den Sport zuständig, vom Organisationskomitee der FIFA erfahren, dass Troisdorf und Uckendorf den Zuschlag bekommen.

Da aber noch nichts schriftlich fixiert war, ließen sowohl Stadtverwaltung als auch Hotelleitung die Katze nicht aus dem Sack. "Diese Bestätigung liegt uns nun schriftlich vor, und wir freuen uns auf die Elefanten", sagte Plugge. Dass das Team von Henry Michel neben Trainingseinheiten auch Testspiele bestreiten wird, gilt als sicher. Womöglich gegen die Verbandsliga-Kicker der SF Troisdorf, denn die haben Erfahrung mit den Argentiniern.

Sie durften während des Confederations-Cup im vergangenen Jahr zweimal zum Test gegen die Gauchos antreten, die damals in der Sportschule Hennef logierten. Den Fußballfans in der Region wird während der WM einiges geboten, schließlich kommen die Japaner nach Bonn. Sie wohnen im Hilton und trainieren im Nordpark.

Und wenn dann abends in einem der zwölf WM-Stadien das runde Leder rollt, flimmern die Bilder live über Großleinwände. In Troisdorf lassen die Stadtwerke und die VR-Bank eine dieser Videowände auf dem Wilhelm-Hamacher-Platz installieren. Dort werden dann alle Spiele der deutschen Mannschaft sowie sämtliche Partien ab dem Viertelfinale zu sehen sein.

(21.01.2006)

Quelle: Generalanzeiger Bonn online

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